Die Süddeutsche Zeitung berichtet in ihrer gestrigen Ausgabe über die Zwickauer Naziterror-Zelle NSU und deren Anschlagspläne. Demnach gebe es Hinweise darauf, dass auch in der Region Ostwestfalen-Lippe mögliche Mordopfer ausgekundschaftet worden sind. Die Ermittler fanden insgesamt sechs Stadtpläne, in denen relevante Orte markiert waren, darunter auch Bielefeld und Paderborn. Genauer heißt es in dem Artikel:
Am 3. April druckten sie auch Pläne und Detailkarten von vier Städten aus, die nicht weit von Dortmund entfernt liegen: Hamm (42 Kilometer), Münster (58 Kilometer), Paderborn (107 Kilometer) und Bielefeld (116 Kilometer). Auch für diese Städte gab es Adresslisten möglicher Ziele. Manche waren mit einem gelben Smiley mit Sonnenbrille markiert. In der Regel befanden sich islamische Zentren, Kulturvereine oder der jeweilige Flüchtlingsrat auf den Listen.
Es gibt ein paar örtliche Besonderheiten: In Bielefeld gehörte die „Interessengemeinschaft der mit Ausländern verheirateten Frauen“ dazu, in Paderborn die „Gemeinschaft zur Errichtung eines islamischen Friedhofs“ (…).
Noch nicht geklärt ist derweil, inwieweit die rechtsextreme NSU Unterstützung aus der regionalen Neonazi-Szene bekommen hat – und welche Rolle der Bielefelder Staatsschutz gespielt hat.