Wir brauchen Unterstütung!

Liebe Gäste, Sympathisant*innen, Unterstützer*innen, ehemals oder derzeit Aktive des BDP Infoladen Paderborn und Neugierige, Es ist mal wieder so weit: Im Rhythmus der Gesetze des Chaos und der internen Finanzgruppenberichte bettelt der Infoladen Paderborn um Spenden, erläutert langwierig, wozu die Welt und ganz besonders Paderborn ihn braucht, und verweist nebenbei noch auf seine schönen Angebote.

Was bisher geschah:
Es lässt sich schwerlich konsequent das Wichtigste auflisten, was in über einem Vierteljahrhundert, während dessen es den Infoladen schon gibt, alles in, um, mit ihm und von ihm aus geschehen ist. Eigentlich entstand er als „Übergangsprojekt“ nach dem KuKoZ (‚80-‘84), bis es wieder ein  „richtiges“ Zentrum gäbe. Manchmal dauert so etwas eben länger. Die personelle Fluktuation und die Dringlichkeiten immer wieder aktueller
Probleme in der Welt, in der Stadt oder im Laden selbst lenken von einer konsequenten Geschichtsschreibung ab. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es vielseitig war: Verschiedenste politische Thematiken, verschiedene Vorgehensweisen, verschiedenes Publikum, verschiedene Ausdauer, verschiedene Erfolge und verschieden sinnvoll. Diverse Kriege, ökologische Probleme aller Art, soziale Ungleichheit und die eigene Teilhabe daran, Freiheiten hochpolitischer wie rein praktischer Art, Ethikansätze wurden/werden mal auf akademischem Niveau in Vortragsform behandelt, mal in regelmäßigen Arbeitsgruppen und allerhäufigsten in völlig  unvorhergesehenen Diskussionen. Auf der praktischen Ebene gibt es seit
langem fairen Kaffee und andere SoliProdukte zu kaufen, sowie Versuche, den GANZ eindeutigen politischen Gegner*innen (politisch)  zuvorzukommen und sie (physisch) zu be- und verhindern, den sexistischen
Alltag von den Besucher*innen unserer Räumchen fernzuhalten usw. … und, den notgedrungenen wie endlosen Versuch, eine radikal-demokratische und praktikable Utopie zu entwerfen und in unserer eigenen Praxis einzuüben, gleichermaßen hinsichtlich Ressourcenpolitik  wie auch in der Diskussionskultur. Und letztlich berechtigen nicht nur der gesprochene Austausch und diverse Veranstaltungen, sondern auch ein tip-top Zeitschriften- und Bücherangebot seit jeher den Namen der  Einrichtung.

Inhalt dieser Sendung
Dies alles und noch viel mehr, zeigt sich schon, wenn wir einen Blick auf das Programm des Infoladens der letzten paar Monate werfen. Auf unserer Homepage finden sich immer aktuelle Übersichten, viele Links und diverse sonstige Infos. Derzeit treffen sich mehrere Gruppen monatlich oder wöchentlich, um zu Kultur(ellen Freiräumen), Antifaschismus im weitesten Sinne, oder Tierrechten zu arbeiten oder einfach nur eine  emanzipatorische Gesprächsplattform zu bieten. Das wöchentliche Plenum wird durch die (fast) all freitäglichen Infoabende, bestehend aus Vorträgen, Filmen, Workshops usw., ganz gut belastet. Umso mehr freut
es uns natürlich, wenn Ihr diese besucht und sie mit Euren Beiträgen bereichert. Und schließlich gibt es ungefähr zwei Mal im Monat Kneipenabende, an denen die (sonst keineswegs ausgeschlossene)
Unterhaltung im Vordergrund steht. Einzeln stattfindende Aktionen, gemeinsame Reisen zu Veranstaltungen oder z.B. die derzeit verstärkte
und verschieden geäußerte Genderdebatte lassen sich an dieser Stelle nur schlecht wiedergeben. Bei alldem haben wir seit 2011 nicht mehr per Aufruf gebettelt und so sind die Spendeneinnahmen in den letzten Jahren
langsam, aber stetig zurückgegangen.

Die Metaebene
Nun stellt sich natürlich die Frage, warum trotz der ganzen Anstrengungen über die Zeit weder die Weltrevolution (trotz mehrfacher Planung!) in Gang gebracht, noch Patriarchat oder Klassengesellschaft mal wirklich und
endgültig unterwandert wurden. Warum denn jemand eine politische Randgruppe mit Spenden unterstützen soll, statt einem verhungernden Kind in Afrika den Schulbesuch zu finanzieren? Alle, die schon mehrfach
Spendenaufrufe oder Selbstdarstellungen von diesem oder ähnlichen Läden gelesen haben, sind potenziell von der Antwort genervt, weil
sie sich kaum ändert: Doch bleibt dabei ein „unabhängiger“, geschützter Diskussionsraum genauso nötig, wie es notwendig ist ähnlich gesinnte zu finden um gegen Strömungen zu schwimmen, wie z.B. den derzeit europaweit anschwellenden Nationalismus und Rassismus. Dabei sind die Ergebnisse der Arbeit imInfoladen auf vielen Ebenen erfahrbar und
genauso schwer messbar wie bei anderen Einrichtungen, aber dafür hochgradig transparent und durchweg ehren- und unamtlich.

Daher werben wir nicht nur um Geld, sondern auch um Besuch und Mitgestalterei. Schließlich sind solche Projekte auch der Ort,
an dem Gegenentwürfe nicht nur erstellt, sondern auch geübt werden können: Was dort gemacht wurde, ist vielen lange Verzogenen zweifellos eine Übung für‘s Leben und eine politische Weiche gewesen. Ob nun im Sinne einer negativen Dialektik für eine Chance in unbestimmter Zukunft, oder subversiv in Kleinstarbeit verschiedenster Projekte. Letztlich muss, wenn gesagt wurde, dass Ansonsten ist der Infoladen als Utopist*innen-/
Autonomes/ Revoluzzer*innen-/ Libertäres/ Remmi Demmi-Zentrum in Paderborn dramatisch konkurrenzlos – yippie-yeah sieht anders aus.

Und in der nächsten Folge…
Fazit: Wir brauchen Geld, idealerweise regelmäßig, Werbung, und Interesse, das sichtbar wird. Außerdem Sachspenden:
Nachdem wir nach vielen Jahren endlich wieder einen funktionsfähigen Drucker haben, gibt es auch einige willkommene Sach- oder
Arbeitsspenden, z.Zt. z.B. durch eine*n Elektrikermeister*in, einen Scanner … eine aktuelle Liste findet sich hier. Für Rück-, An- und sonstige Fragen gibt es dort auch ein Mailformular oder die Kontaktadresse infoladen.paderborn@riseup.net, wenn Ihr die wundervolle Welt der Selbstverwaltung nicht einfach live erleben könnt oder wollt.

Mit solidarischen Grüßen,
Euer Infoladen Paderborn

… und da soll die Knete hin:

IBAN: DE29370205000008270800
BIC: BFSWDE33XXX

BDP Infoladen Paderborn
Leostraße 75
33098 Paderborn

infoladen.paderborn@riseup.net (PGP-Key siehe hier)