Wenige Tage vor dem Überfall auf Polen 1939 soll Adolf Hitler gesagt haben: „Wer spricht noch heute von der Vernichtung der Armenier?” Zeigte sich in dieser Aussage zum Schweigen über die Geschehnisse im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs Hitlers Bestärkung seiner Pläne zur Vernichtung der Juden? Wegen seines Ausmaßes gilt der Holocaust an den Juden während des Dritten Reichs als das größte und massivste Verbrechen gegen die Menschheit überhaupt. Weitgehend unbekannt ist hingegen der Genozid an den Armeniern in den Jahren 1915/16 während des Ersten Weltkriegs. Die Geschichtsschreibungen um diese Ereignisse sind aus verschiedenen Sichten äußerst kontrovers und widersprechen sich in vielen Darstellungen.
Um die Ereignisse von 1915/16 im Osmanischen Reich bezüglich der Armenier beurteilen zu können, wird zunächst der Begriff „Genozid“ definiert und anschließend die historische Entwicklung des türkischen Nationalsozialismus und deren Bestrebungen zur Gründung eines türkischen Großreiches dargestellt. Weiterführend sollen die Kontroversen um die Geschehnisse im Osmanischen Reich bezüglich der Armenier anhand ausgewählter Literatur diskutiert werden. Methodisch sollen dabei zunächst die Kontroversen dargestellt und die Quellen zu diesen Kontroversen analysiert und gegenübergestellt werden.
Am Freitag, den 15. Februar 2013 um 20h im Infoladen, Leostr. 75.